MLF - Mittleres Löschfahrzeug

Das Mittlere Löschfahrzeug (MLF) wurde 2020 in Dienst gestellt und ist das Fahrzeug mit dem größten Einsatztaktischen Wert der Feuerwehr Schillingen. Daher ist das MLF auch unser erstausrückendes Fahrzeug. Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell beschaffte das Fahrzeug, um den Brandschutz in Schillingen, sowie die Technische Hilfeleistung im Bereich der ehemaligen VG Kell am See, sowie darüber hinaus, sicher zu stellen. Das Fahrzeug wurde durch die Firma Brandschutztechnik Görlitz (BTG) aufgebaut.
Die Einweihung unseres Fahrzeuges verschiebt sich wegen der Covid-19-Pandemie auf unbestimmte Zeit. Wir wollten aber dennoch allen Interessierten, der Feuerwehr-Fachwelt sowie der Bevölkerung die Möglichkeit geben, das neue Fahrzeug genaustens anzuschauen. So entstand ein professionell und aufwendig produziertes, sogenanntes Carporn oder Truckporn Video. Das Video zeigt unser MLF sehr detailliert, anschauen lohnt sich:



Das MLF basiert auf einem MAN TGL 10.220 Fahrgestell mit 220 PS Motorleistung. Das Fahrgestell verfügt über das Abgassystem Euro 5. Der MAN hat eine automatisiertes Schaltgetriebe mit einer sog. Einsatzübersetzung, d.h. das Schaltgetriebe ist auf Beschleunigung optimiert. Das Fahrzeug hat nach Norm ein zulässiges Gesamtgewicht von 9,00t. Somit ist das 10,00t Fahrgestell abgelastet. Damit in Zukunft noch Gewichtsreserve vorhanden ist und die Anhänger-Stützlast erfüllt wird, wiegt das Fahrzeug aktuell unter der Norm von 9,00t. Der MAN kann als Zugfahrzeug für Anhänger eingesetzt werden und verfügt über eine Kugelkopf- und eine Maulkupplung.

Bei einem Einsatz wird das Fahrzeug mit einer Staffel (1/5) besetzt und ist somit eine eigenständige taktische Einheit. Auf dem Fahrzeug sind insgesamt 4 Atemschutzgeräte sowie 6 Masken verlastet. Im Mannschaftsraum können sich zwei Feuerwehrmänner (Angriffstrupp) während der Fahrt mit Atemschutz ausrüsten. Hierzu sind im Mannschaftsraum griffbereit Handlampen und Handsprechfunkgeräte gelagert. Weiterhin für den Atemschutzeinsatz verladen:
      – 2x Fluchthauben
      – Rettungstuch
      – 4x Totmannwarner
      – 2x Tasche mit Bandschlinge, Keilen, Karabinern und Co.
Um nach dem Atemschutzeinsatz die sog. "Schwarz-Weiß"-Trennung beachten zu können, ist auf dem Fahrzeug entsprechendes Material verlastet. Die Atemschutzgeräteträger werden durch weiteres Personal in Schutzausrüstung grob dekontaminiert und anschließend entkleidet. Die Einsatzkleidung wird dann in selbstauflösenden Wäschesäcken aufbewahrt und zum Reinigen in die Atemschutzwerkstatt verbracht. Für den Brandeinsatz ist eine Halterung für eine Wärmebildkamera montiert, die bald beschafft werden soll. Für technische Hilfeleistungseinsäte sind im Mannschaftsraum griffbereit Einweghandschuhe, OP-Masken sowie Warnwesten gelagert, um sich auch hier während der Fahrt ausrüsten zu können. Weiterhin finden sich im Mannschaftsraum Getränke, Feuerwehrhaltegurte und Möglichkeiten während der Fahrt Helme und die persönliche Schutzausrüstung zu lagern.

Die feuerwehrtechnische Beladung reicht in der Regel aus, um kleine und mittlere Brände effektiv zu bekämpfen. Das Fahrzeug hat einen Wassertank von 1.000l und ist damit befähigt eine sofortigen Innenangriff zu starten. Im Fahrzeug ist eine Feuerlöschkreiselpumpe eingebaut. Diese fördert nach Norm 2.000l Wasser pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck. Die Pumpe kann aber ohne Probleme auch Wassermengen bis zu 4.000l pro Minute fördern. Die Pumpe verfügt über 3 B- und einen C-Abgang. Das MLF hat eine Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe, ein 20m C-Schlauch und Hohlstrahlrohr mit Griff. Weiterhin ist ein Schlauchpaket für den Innenangriff verlastet und ein Schnellangriffsverteiler.
Als feuerwehtechnische Beladung wird zur Normaustattung noch eine Menge an Zusatzbeladung mitgeführt. Hierzu gehören unter anderem:
      – Tauchpumpe TP4
      – Elektrolüfter
      – Schornsteinwerkzeug
      – mobiler Rauchvorhang
      – CO-Warngerät

Insgesamt werden mehrere Zusatzmodule an Feuerwehrtechnischer Beladung mitgeführt. Dazu gehören das Modul Technische Hilfeleistung, Kettensäge, Strom, Beleuchtung, Schaum und Waldbrand. Für die technische Hilfeleistung wird folgende Ausrüstung mitgeführt:
      – Weber Rescue Hydraulikaggregat
      – Weber Rescue Rettungsschere und -spreizer
      – Weber Rescue Rettungszylinder RZ1-3 + Zubehör, Druckplatte und Schwelleraufsatz
      – 4x Stab-Pack
      – Stab-Fast
      – Halligan-Tool
      – Winkelschleifer
Modul Kettensäge:
      – Kettensäge mit Zubehör
      – Schutzkleidung für handgeführte Motorsägen
Modul Stromerzeugung:
      – Stromerzeuger 9,5 kVA
      – 2x 230V Leitungsroller
      – 1x Treibstoffkanister
Modul Beleuchtung:
      – Beleuchtungseinheit LED
      – Stativ + Sturmverspannung
Das MLF hat eine umfassende Lichttechnik verbaut. Alle Geräteräume, sowie das Dach und die Dachboxen sind in LED ausgeleuchtet. Das Fahrzeugumfeld kann mit der LED-Umfeldbeleuchtung ausgeleuchtet werden. Zwei LED-Scheinwerfer, eine zur Nahfeld- und zur Fernfeldausleuchtung können den Frontbereich vor dem Fahrzeug ausleuchten. Ein pneumatischer Lichtmast ist ebenfalls verbaut. Dieser verfügt über je 2 LED-Scheinwerfer zur Nahfeld- und zur Fernfeldausleuchtung. Die LED-Mannschaftsraumbeleuchtung ist in Griffstangen integriert und kann bei Nachtfahrten in blendfreies grünes Licht umgeschaltet werden. Der Beifahrer hat eine LED-Leselampe, die für Nachtfahrten auf ein blendfreies rotes Licht umgeschaltet werden kann. Alle Trittklappen verfügen über orange-blinkende Warn-LEDs.
Als Sondersignalanlage sind 2 LED-Frontblitzer sowie 2 LED-Kennleuchten auf dem Dach verbaut. Am Heck sind ebenfalls 2 LED-Blaulichter montiert. Zudem kann eine orangene LED-Verkehrswarneinrichtung eingeschaltet werden. Ebenfalls Warneffekt hat die reflektierende Heckbeklebung.

Um auch auf die zunehmende Anzahl an Wald-, Flächen- und Vegetationsbrände vorbereitet zu sein, hat das Fahrzeug die Möglichkeit im sogenannten "Pump & Roll" Betrieb, während der Fahrt (bis 15 km/h), Wasser abzugeben. Zudem ist das Zusatzmodul Waldbrand auf dem Fahrzeug verlastet:
      – 8x D-Schlauch
      – 4x D-Hohlstrahlrohr mit Griff
      – 1x C-DCD-Verteiler
Modul Schaum:
      – 60 Liter Schaummittel
      – Schaumrohr für Schwer- und Mittelschaum
      – Zumischer Z4 + D-Ansaugschlauch
      – Schaumschnellangriff

Um auch qualifizierte Erste-Hilfe leisten zu können befinden sich auf dem Fahrzeug entsprechende Ausrüstungsgegenstände:
      – Rettungsrucksack
      – 2x Wärmedecken und andere
      – Spineboard + Zubehör
      – Schleifkorbtrage + Zubehör
      – DIN-Krankentrage
      – Infektionsschutzausrüstung bestehend aus FFP3-Masken, Schutzbrillen, Infektionsschutzanzüge, Einweghanschuhe, etc.
      – Hygine-Board

Das Fahrzeug hat ein eingebautes Fahrzeugfunkgerät im Fahrerraum sowie am Pumpenbedienstand. Der Funkrufname lautet "Florian Saarburg 35/44-1". Im Fahrerraum befindet sich ein Navigationsgerät inklusive Rückfahrkamera und eine Freisprecheinrichtung.

Bildergalerie "Foto-Art" MLF